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Auktion 58: 29. April 2023
ab 12 Uhr
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Los 306 unserer Auktion 57 am 29. Oktober 2022

Franz Radziwill
(Strohausen 1895 – 1983 Wilhelmshaven)

Die Mole (Hafeneinfahrt mit der “Bremen”). Öl auf Leinwand, auf Hartfaser montiert. 1930. 76 x 99 cm. Gerahmt.
Signiert u. datiert. Verso Transportetikett des Landesmuseums Oldenburg zur Galerie der Stadt Aschaffenburg, Stempel der Galleria del Levante, Mailand sowie des italienischen Zolls u. bezeichnet “154”. Der Rahmen verso mit Ausstellungsetikett der Kunsthalle Emden von 1995.

Schulze 352 – Radziwill-Liste 4, Nr. 154. – Provenienz: Galleria del Levante, Mailand/München; Privatbesitz Rom; Sammlung John Szoke, New York; Privatbesitz Köln. – Ausgestellt und abgebildet u.a. in: Franz Radziwill. Berlin, Staatliche Kunsthalle NGBK, 1981, Katalog-Nr. 62, S. 128; Franz Radziwill. Das größte Wunder ist die Wirklichkeit. Emden, Kunsthalle u.a., 1995, Katalog-Nr. 60; Franz Radziwill. Mythos Technik. Landesmuseum Oldenburg u.a. 2000, S. 115; Franz Radziwill und Bremen. Bremen, Kunsthalle, 2017, Katalog-Nr. 33 sowie in: Franz Radziwill und die Gegenwart. Emden, Kunsthalle u.a., 2018, S. 104.

“Vor allem wohnten wir sehr nah an einem Hafen, und dieses ganze Hafenleben und das Wesen des Hafens, Wasser und Schiffahrt waren natürlich in meinem Leben nicht wegzudenken, vor allem in meiner Kindheit nicht: denn meine Kindheit spielte sich am Wasser, an der Weser ab […] und so war das ganze Hafengebilde auch der Inhalt meines Lebens”, resümiert Radziwill 1971 in einem Interview über seine Jugend an den Ufern der Weser (Katalog Emden 1995, S. 66). Folglich fanden die Schifffahrt und der Hafen auch Eingang in das malerische Schaffen des Künstlers.

Als eindrückliches Beispiel des technischen Fortschritts, eines der zentralen Themen Radziwills, präsentiert sich vorliegendes Gemälde. Vor rötlich-schwarz gefärbtem Himmel schiebt sich gemächlich – durch die monotone Reihung der Fenster und Rettungsboote zur scheinbaren Endlosigkeit gesteigert – ein gewaltiger Dampfer durch den Bildmittelgrund und versperrt so den Ausblick auf den dahinter liegenden Horizont. Es ist ein Bild der Gegensätze, das sich uns darbietet: Das Rot des Himmels kontrastiert mit dem grünlichen-schwarzen Wasser, die Monumentalität des gewaltigen Überseedampfers steht in scharfem Kontrast zu den wie Spielzeug wirkenden beiden kleineren Booten im Molenbecken und trotz des nach links ziehenden Qualms der Schornsteine entsteht durch den horizontal versperrten Blick sowie das still anmutende Wasser der Eindruck von Stillstand.

Radziwill lässt sich hier wie so oft von der Wirklichkeit inspirieren. Vorlage war wohl eine Postkarte, die sich im Nachlass des Künstlers befand und den Überseedampfer Bremen der Reederei Norddeutscher Lloyd bei seiner Überführung nach Bremerhaven am 24. Juni 1929 in eben jener bildsprengenden Perspektive zeigt. Legendär geworden bereits auf ihrer Jungfernfahrt, auf der die Bremen die Strecke nach New York in Rekordgeschwindigkeit zurücklegte, geriet sie zum stolzen Symbol des Wiedererstarkens der Hansestadt nach dem Ersten Weltkrieg. Im entscheidenden Unterschied zur Fotografie verzichtete Radziwill jedoch auf die im Vordergrund winkende Menschenmenge und verlegte die Szenerie stattdessen in die (nahezu) menschenleere Südmole des Bremer Handelshafens.

Die Welt scheint den Atem anzuhalten ob der Monumentalität dieses Meisterwerks der Technik. Gleichzeitig wird der vom Transatlantikdampfer verkörperte symbolische Weg in eine ferne neue Welt durch die “Verbarrikadierung” des Bildraums ins Groteske verzerrt. Trotz aller Faszination der modernen Schifffahrt scheint der Künstler dieser mit gewissem Unbehagen zu begegnen: “Aber die Seefahrt war doch irgend etwas, dem ich mich nicht vertrauen wollte, und zwar vielleicht – das ist in meinem ganzen Leben entscheidend – ich war zu sehr an dem gebunden, was Erde ist, Boden ist. Also, das Wollen nach draußen und den Sinn nach draußen und außerhalb meines eigentlichen Lebensfeldes zu kommen, der war bei mir schon vorhanden, aber nicht für längere Zeit.” (Radziwill im Interview mit Rainer W. Schulze, in: Katalog Emden 1995, S. 66) Das Gemälde zeigt hier jene “harte, kalte Intransigenz der Dinge,” die sich wie ein Leitmotiv durch Radziwills Oeuvre zieht und dieses geheimnisvoll verklärt (Rainer Schossig, in: Franz Radziwill. Inszenierte Bildräume. Dangast, Franz Radziwill Gesellschaft, 2019, S. 55). Verstärkt wird diese verklärte Mystik durch die vermutlich in den 1960er Jahren vom Künstler im Himmel hinzugefügten fantastischen Elemente eines schwebenden Blattes und der sich im Wasser spiegelnden Silhouette einer Stadt.

Ergebnis: 409.600 € (inkl. Aufgeld)

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