Los 97 aus unserer Frühjahrsauktion am 27. April 2024
In der Garderobe. Öl auf Holz. 1958-62. 31,5 x 24 cm. Im Original-Künstlerrahmen (35,5 x 28 cm).
Signiert u. datiert.
Litt 58-14, dort unter dem Titel “Familie vor Spiegel”
Motiven des Ver- bzw. Ankleidens, sei es als Kostümierung während eines Maskenballs oder im Fasching, aber auch im alltäglichen Rahmen wie bei der Morgentoilette oder der Hutanprobe, kommen im Werk Albert Eberts eine große Bedeutung zu. Letztere ist auch Gegenstand des zwischen 1958 und 1962 entstandenen, für Ebert sehr großformatigen Gemäldes mit dem Titel “In der Garderobe”. Vergleichbare Szenen malte Ebert erstmals 1953. Schwankend ist die Zahl der Figuren, die der Anprobe beiwohnen, immer zugegen ist allerdings der Spiegel, der an einer Wand stehend oder hängend die Selbstbetrachtung ermöglicht. Mit diesem Instrument spielt Ebert, indem er – wie hier – die räumliche Perspektive des Spiegelbilds frei nach seinem künstlerischen Ermessen entsprechend verändert.
Neben dem Reichtum bemerkenswerter Details ist es vor allem das Gespür für Komposition und Kolorit, das Eberts Schaffen auszeichnet und das sich beispielhaft in diesem Bild manifestiert. Die großen Flächen des Zimmers, die sich über weite Teile des Bildes erstrecken, sind in drei Farbtönen ausgeführt und verleihen ihm so eine klare Gliederung. Das Weiß der Decke, das Türkis der Wände und das Braun des Parkettbodens, alles Farben, die an weiteren Stellen wiederzufinden sind und durch die es Ebert gelingt verschiedenartige Bildelemente miteinander zu verbinden, sodass sich ein Gesamteindruck selbstverständlichen Einklangs ergibt.
Trotz eines oft langwierigen Entstehungsprozesses, bei dem Ebert das mit feinem Dachshaarpinsel sorgfältig aufgetragene Kolorit mitunter auch wieder abkratzte und neu ansetzte, haftet dem Gemälde nicht das geringste Kalkül an, vielmehr ist es das Kinderleichte, das Eberts Arbeiten Unmittelbarkeit und Seele verleiht.
Ergebnis: 46.080 € (inkl. Aufgeld)
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