Los 304 unserer Auktion 54 am 24. April 2021
Steel-Life Nr. 14. Acryl auf Leinwand auf Holz mit Bandeisen. 1990. 68,4 x 61 cm. Im Objektkasten gerahmt.
Verso signiert, datiert, betitelt u. mit der Werknummer “90014” sowie einem Etikett der Galerie Annely Juda Fine Art, London, versehen.
Provenienz: Privatsammlung Mannheim.
Morellet gilt als bedeutender Vertreter der geometrischen Abstraktion und des Minimalismus. Trotz der formalen Strenge sind seine Werktitel durch Witz und Ironie gekennzeichnet: Eine Serie von Arbeiten, die ab 1989 entstanden, nennt er wortspielerisch “steel life” und kombiniert dafür weiße Quadrate mit Eisen. Den Titeln kann häufig entnommen werden, auf welchen Regeln die Entstehung des Kunstwerks basierte. Morellet begründete jede seiner Entscheidungen durch ein im Voraus festgelegtes Prinzip, das den kreativen Prozess kontrollierte und die romantische Rolle des Künstlers entmystifizierte. Er nutzte mathematische Referenzensysteme und entwickelte seine Arbeiten auf der Grundlage von Gleichungen und scheinbaren numerischen Systemen, die teilweise wahllos erfunden waren.
“Echte Erfahrung muss aus steuerbaren Elementen gemacht werden, indem systematisch nach einem Programm vorgegangen wird. Die Entwicklung einer Erfahrung muss von selbst außerhalb des Programmierers erfolgen.” (Morellet in: GRAV. Paris, Galerie Denise René u.a., 1962, ohne Seitenangaben)
Es war eine Suche nach Neutralitätsbedingungen, mit der er als Teil der “Groupe de Recherche d’Art Visuel” und später auch als Einzelkünstler an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen weltweit teilnahm. Dazu gehörte unter anderem 1964 die Teilnahme an der documenta III in der berühmten Abteilung Licht und Bewegung und als Einzelkünstler an der 4. documenta 1968 und der documenta 6 im Jahr 1977.
Ergebnis: 71.680 € (inkl. Aufgeld)
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