Los 408 unserer Auktion 52 am 25. April 2020
o.T. (Familienleben). Öl auf Hartfaser. 1955. 50 x 41 cm. Gerahmt.
Signiert u. datiert.
Nicht bei Knapp/Petersen, vgl. aber Knapp/Petersen 457 – “Man ist mit den Zimmermannschen Geschöpfen gleichsam in einem anderen Land, in dem die Zeit stillsteht, Vergangenheit und Zukunft gegenwärtig sind, Evolutionen sichtbar werden und Naturgesetze sich ahnen lassen.” (Peter H. Petersen, Mac Zimmermann, München 1983, S. XVIII) – In seiner Malerei verwebt Mac Zimmermann Irrationales und Mystisches zu phantastischen Bildern, fernab von der äußeren Realität. Fast immer sind seine unbestimmbaren Tiefenräume von unendlicher Weite geprägt und wirken trotz des Bildpersonals karg und eigenartig unbelebt. Wichtige Impulsgeber für seine Malerei waren Yves Tanguy und Giorgio de Chirico, deren Werk von traumähnlichen Landschaften, die von einer ergreifenden Atmosphäre der Stille und Verlassenheit charakterisiert sind, geprägt ist. In vorliegendem Gemälde entführt Zimmermann den Betrachter in eine surrealistische Szenerie mit einer flachen, von nur wenigen Erdhügeln strukturierten Landschaft, die aufgrund der fehlenden Vegetation an eine Wüste oder den Meeresboden denken lässt. Inmitten dieser endlosen Weite erscheint bühnenbildartig eine Art Stellwand, die gemeinsam mit einem Gerüst einen Durchgang formt. Hier staffeln sich hintereinander schlanke, gesichtslose Geschöpfe, die in ihrer monochromen Farbigkeit an Spielfiguren erinnern. Lebendiger wirkt das sitzende Paar im Vordergrund. Nahezu alle Elemente in Zimmermanns Bilderkosmos lassen einen weiten Assoziationsraum und eine Vielzahl an Interpretationsansätzen zu. – Mac Zimmermann zählt zu der relativ kleinen Gruppe junger avantgardistischer Nachkriegskünstler, die sich von der vorherrschenden Abstraktion abwandten, um eine gegenständliche Malerei, die dem Surrealismus nahestand, zu entwickeln. Neben Hans Thiemann, Heinz Trökes u.a. wurden Werke Zimmermanns 1946 in der Fantasten-Ausstellung in der Galerie Gerd Rosen ausgestellt. 1958 übernahm Zimmermann eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin und lehrte ab 1964 an der Akademie der Bildenden Künste in München. Durch seine Teilnahme sowohl an der Biennale in Venedig als auch an der documenta in Kassel fand Zimmermann internationale Beachtung. – Kleine Farbverluste.
Ergebnis: 58.900 € (inkl. Aufgeld)
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