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Rudolph, Wilhelm

(Chemnitz 1889 - 1982 Dresden)

Rudolph, Wilhelm
(Chemnitz 1889 - 1982 Dresden)
Holbeinplatz. Aquarell über Feder in Tusche auf chamoisfarbenem Bütten. 1945. 29 x 38,6 cm.
Signiert u. betitelt.

Für Wilhelm Rudolph, der persönlich von der Bombardierung Dresdens betroffen war und Schutz in Notunterkünften suchen musste, sollte die Zerstörung seiner Heimatstadt das bestimmende Thema nach Kriegsende werden. Bald nach dem 13. Februar 1945 zog er durch die zerstörten Straßen und Plätze, um diese in Zeichnungen und Aquarellen festzuhalten. "Hier sah jemand, der im Feuersturm Wohnung, Atelier und fast sein gesamtes bis dahin geschaffenes Werk verloren hatte, genau hin und widmete sich unter großen persönlichen Entbehrungen einer emotionalen Bestandsaufnahme. In diesen Zeichnungen verbinden sich in einzigartiger Weise Erschütterung und Nervosität mit einem dokumentarischen Blick, der durch die Gefühle nicht getrübt wird. `Das menschliche Auge entbehrt niemals der Empfindung´ - und dadurch wirken die Blätter des zerstörten Dresden in einer Intensität, die Dokumentarphotographie kaum erreichen kann." (Martin Schmidt in: Wilhelm Rudolph 1889-1982. Holzschnitte, Ausstellungskatalog Dr. Irene Lehr, Berlin, 2005, S. 6). - Die Ecken mit Löchlein von Reißzwecken. - Beigegeben: Derselbe. Kameraden (Blatt der Folge "Aus"). Holzschnitt auf chamoisfarbenem Papier. 1945. 26 x 31,5 (37,5 x 50) cm. Signiert, betitelt und als "Handdruck" bezeichnet.
Hammer: 3.200 €