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Rosenhauer, Theodor

(Dresden 1901 - 1996 Berlin)

Rosenhauer, Theodor
(Dresden 1901 - 1996 Berlin)
Blumenstilleben (Zinnien, Malven, Nelke und Rittersporn in grauem Tongefäß). Öl auf Leinwand. 70 x 50 cm. Gerahmt.
Monogrammiert.

Die Arbeit wird in den in Vorbereitung befindlichen Anhang des Werkverzeichnisses von Frau Dr. Gabriele Werner unter der Nummer 533 aufgenommen. - Provenienz: 1994 Edition Manfred Schmidt, Berlin; Privatsammlung Berlin, dort 2001 vom Vorbesitzer erworben (Kaufvertrag in Kopie beigegeben). - Mit einer Echtheitsbestätigung von Stefan Bongers-Rosenhauer, dem Sohn des Künstlers, vom 13.07.2000 (in Kopie beigegeben). - Für das Werk von Theodor Rosenhauer ist das vorliegende Gemälde in vielerlei Hinsicht beispielhaft. So zieht sich das Motiv von Blumen von den frühen Anfängen an durch sein gesamtes Werk. Schon seine "Kindheit und Jugend begleiteten die Blumen aus dem elterlichen Garten. Später spendete ihm der Garten seiner Lebensgefährtin Katharina Bongers in Radebeul üppige Sträuße für seine Stilleben: Flieder, Anemonen, Phlox, Zinnien, Iris und Malven" (Theodor Rosenhauer. In der Gemäldegalerie Neue Meister Dresden. 1997, S. 22). - Auch hat die Gattung des Stillebens per se für sein Schaffen erhebliche Bedeutung und zwar nicht nur aufgrund ihrer beträchtlichen Anzahl, sondern vor allem dank ihrer künstlerischen Qualität. Rosenhauers Stilleben "gehört zu dem Besten in seiner Art, was die Kunst in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg hervorgebracht hat" (ebd., S. 6). - Das hierbei verwendete Kompositionsschema kennzeichnet seine Malerei über all die Jahre: "Die Gegenstände seiner Wahl und Anordnung sind meist in das Zentrum des Bildes gerückt; die hölzerne Tischplatte seines Atelier- oder Küchentisches ist von beiden Seiten angeschnitten, so dass sich von der Kante über die Platte bis zum Hintergrunde ein streifenförmiger Aufbau ergibt." (ebd., S. 22) Die Darstellung jener Bildgegenstände löst er schließlich auf die ihm ganz eigene Weise, indem sie sich aus dem besonderen Verhältnis von Farbgebung und Farbauftrag ergibt: "Rosenhauer vermag aus Erdfarben und Grau in einer breiten Skala von Mischungen ein unvergleichliches Kolorit zu schöpfen, sehr tonig, dunkel und verhalten. Gebrochene Grünwerte, schiefrige Grau- und Blautöne oder bräunliche Schneefarben und darin eingebettete komplementäre Akzente bilden einen farblichen Zusammenhang, der die Kontraste ausgleicht und doch Spannung trägt. [...] Dabei kalkuliert er bewusst die Wirkung des auf das Gemälde fallenden Lichts, welches sich in den schrundigen Farbgebirgen seiner pastosen Malerei bricht und durch feinste Schattenwürfe die aufgetragene Farbe beeinflusst." (Susanne und Klaus Hebecker, in: Stefan Bongers-Rosenhauer (Hrsg.), Theodor Rosenhauer, Erfurt 2010, S. 20) - Die Bildkanten mit vereinzelten leichten Farbverlusten.
Hammer: 20.000 €