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Heckel, Erich

(Döbeln 1883 - 1970 Radolfzell)

Heckel, Erich
(Döbeln 1883 - 1970 Radolfzell)
Männerbildnis (Selbstbildnis). Farbholzschnitt auf bräunlichem Bütten. 1919. 48 x 33,8 (67,5 x 51,5) cm. Unter Glas gerahmt.
Signiert u. datiert.

Ebner/Gabelmann 739 H IIb - Dube H 318 - Provenienz: Vom Vorbesitzer 1993 im Auktionshaus Ketterer, München, erworben. - Ein Meisterwerk der Kunstgeschichte gelang Erich Heckel, einem der bedeutendsten Vertreter des deutschen Expressionismus, mit diesem Farbholzschnitt. Das Selbstporträt des Künstlers entstand kurz nach dem Ersten Weltkrieg und zeigt Heckel in ernster, nachdenklicher Stimmung. Konform zu seiner physischen wie psychischen Verfassung als Kriegsrückkehrer wählte er die Formen und Farben: Die Bildsprache ist rudimentär und kantig, das Kolorit intensiv, dunkel und erdig. Den Kopf nachdenklich auf seine Hände gestützt, betonen ein introvertierter Blick sowie die hohe gewölbte Stirn den Intellekt des Künstlers und verleihen ihm so einen vergeistigten Ausdruck. Heckels Selbstbildnis kann als Sinnbild für eine ganze Künstlergeneration gewertet werden, die nach den Traumata des Ersten Weltkriegs auf Lösungen hoffte. Durch leichte Verschiebungen der verschiedenfarbigen Druckplatten erhält diese Inkunabel des deutschen Expressionismus eine zusätzliche Intensität. - Knitter- und Lagerspuren.
Hammer: 20.000 €