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Ausleger, Rudolf
(Weißenfels in Thüringen 1897 - 1974 Berlin)
Ausleger, Rudolf
(Weißenfels in Thüringen 1897 - 1974 Berlin)
Abstraktion I. Öl auf Leinwand. 1962/67. 75,8 x 62,5 cm. Gerahmt.
Monogrammiert u. datiert. Verso signiert u. mit der Adresse des Künstlers versehen.
Ausgestellt in: Rudolf Ausleger. Berlin, Kunstamt Wedding, 1974, Katalog-Nr. 35. - Rudolf Ausleger war ab 1921 Mitglied der Novembergruppe, an deren Ausstellungen er sich regelmäßig beteiligte. "In dieser Zeit tat sich in künstlerischer Beziehung allerhand in Berlin und Deutschland. Es gab - im Gegensatz zu heute - eine Vielzahl von Kunstzeitschriften, meistens mit Original-Holzschnitten bebildert, es gab die Vortragsabende modernster Lyrik im 'Sturm' und in der Novembergruppe, die auch Tanz- und Musikaufführungen veranstaltete. Abstrakte Filme wurden gezeigt. Schlemmers Triadisches Ballett und ein Farblichtspiel des Bauhauses. Ein reges, geistiges Leben, eine Zeit des Aufbruchs zu neuen Zielen." (Ausleger, in: Rudolf Ausleger. Berlin, Kunstamt Wedding, 1974, o.S.) - Georg Tappert, den Ausleger nicht nur als Lehrer erlebte, sondern auch als Freund gewann, führte ihn in die neu gegründete Novembergruppe ein, in der Künstler sich der sozialen Revolution verschrieben hatten und den modernen Tendenzen in der Kunst zum Durchbruch verhelfen wollten. Expressionisten, Dadaisten, Bauhäusler, Futuristen und Mitglieder des Werkbunds traten der Gruppe bei. Innerhalb dieser Gemeinschaft begegnete Ausleger Künstlern wie Moriz Melzer, Bernhard Klein, Heinz Fuchs, Walter Kampmann, Arthur Segall, Max Dungert, Hannah Höch, Rudolf Belling, Alfred Gellhorn und Willy Zierath. Bald wurden seine Werke in renommierten Galerien wie Wiltschek, Graupe und Gurlitt präsentiert. - Der Kubismus spielte in diesen avantgardistischen Kreisen eine zentrale Rolle und so ließ sich auch der junge Ausleger von dieser Kunstströmung inspirieren, die er auf seine Weise interpretierte. Im Laufe der Jahre entwickelte er einen einzigartigen Stil der Abstraktion, der auf Schichtungen und ineinander verschränkten Farbflächen basiert. Kantige Formen und Kuben mit unterschiedlichen malerischen Oberflächen, die sich gegenseitig abzufedern scheinen, sind in gekonnter Weise in Beziehung zueinander gesetzt. In vorliegendem Gemälde kontrastieren kräftige Rottöne mit pastelligem Blau und tiefdunklem Violett vor einem schwarz-grauen Hintergrund und bilden zugleich Haltepunkte in der Konstruktion der Flächen. Der in den 60er Jahren bereits arrivierte Künstler vermochte es meisterhaft durch den Einsatz von Farbnuancen, -krusten und -ebenen eine verwinkelte Komposition zu erzeugen, die trotz ihrer Verschachtelung Harmonie und Ausgewogenheit suggeriert. - Nach 1933 galt Ausleger als "entarteter" Künstler. Er blieb in Berlin, wo er nach dem Krieg (1949) als Dozent für Bildende Kunst an die Pädagogische Hochschule berufen wurde, an der er bis 1967 lehrte. - Craquelé. Vereinzelte Retuschen.
(Weißenfels in Thüringen 1897 - 1974 Berlin)
Abstraktion I. Öl auf Leinwand. 1962/67. 75,8 x 62,5 cm. Gerahmt.
Monogrammiert u. datiert. Verso signiert u. mit der Adresse des Künstlers versehen.
Ausgestellt in: Rudolf Ausleger. Berlin, Kunstamt Wedding, 1974, Katalog-Nr. 35. - Rudolf Ausleger war ab 1921 Mitglied der Novembergruppe, an deren Ausstellungen er sich regelmäßig beteiligte. "In dieser Zeit tat sich in künstlerischer Beziehung allerhand in Berlin und Deutschland. Es gab - im Gegensatz zu heute - eine Vielzahl von Kunstzeitschriften, meistens mit Original-Holzschnitten bebildert, es gab die Vortragsabende modernster Lyrik im 'Sturm' und in der Novembergruppe, die auch Tanz- und Musikaufführungen veranstaltete. Abstrakte Filme wurden gezeigt. Schlemmers Triadisches Ballett und ein Farblichtspiel des Bauhauses. Ein reges, geistiges Leben, eine Zeit des Aufbruchs zu neuen Zielen." (Ausleger, in: Rudolf Ausleger. Berlin, Kunstamt Wedding, 1974, o.S.) - Georg Tappert, den Ausleger nicht nur als Lehrer erlebte, sondern auch als Freund gewann, führte ihn in die neu gegründete Novembergruppe ein, in der Künstler sich der sozialen Revolution verschrieben hatten und den modernen Tendenzen in der Kunst zum Durchbruch verhelfen wollten. Expressionisten, Dadaisten, Bauhäusler, Futuristen und Mitglieder des Werkbunds traten der Gruppe bei. Innerhalb dieser Gemeinschaft begegnete Ausleger Künstlern wie Moriz Melzer, Bernhard Klein, Heinz Fuchs, Walter Kampmann, Arthur Segall, Max Dungert, Hannah Höch, Rudolf Belling, Alfred Gellhorn und Willy Zierath. Bald wurden seine Werke in renommierten Galerien wie Wiltschek, Graupe und Gurlitt präsentiert. - Der Kubismus spielte in diesen avantgardistischen Kreisen eine zentrale Rolle und so ließ sich auch der junge Ausleger von dieser Kunstströmung inspirieren, die er auf seine Weise interpretierte. Im Laufe der Jahre entwickelte er einen einzigartigen Stil der Abstraktion, der auf Schichtungen und ineinander verschränkten Farbflächen basiert. Kantige Formen und Kuben mit unterschiedlichen malerischen Oberflächen, die sich gegenseitig abzufedern scheinen, sind in gekonnter Weise in Beziehung zueinander gesetzt. In vorliegendem Gemälde kontrastieren kräftige Rottöne mit pastelligem Blau und tiefdunklem Violett vor einem schwarz-grauen Hintergrund und bilden zugleich Haltepunkte in der Konstruktion der Flächen. Der in den 60er Jahren bereits arrivierte Künstler vermochte es meisterhaft durch den Einsatz von Farbnuancen, -krusten und -ebenen eine verwinkelte Komposition zu erzeugen, die trotz ihrer Verschachtelung Harmonie und Ausgewogenheit suggeriert. - Nach 1933 galt Ausleger als "entarteter" Künstler. Er blieb in Berlin, wo er nach dem Krieg (1949) als Dozent für Bildende Kunst an die Pädagogische Hochschule berufen wurde, an der er bis 1967 lehrte. - Craquelé. Vereinzelte Retuschen.
Hammer: 4.600 €