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Calder, Alexander
(Lawnton bei Philadelphia 1898 - 1976 New York)
Calder, Alexander
(Lawnton bei Philadelphia 1898 - 1976 New York)
Striped crescent moon. Gouache auf Büttenkarton. 1965. 54 x 75 cm, im Passepartout freigestellt. Unter Glas gerahmt.
Signiert u. datiert. Verso betitelt u. mit der Nummer "415" versehen.
Provenienz: Vom Vorbesitzer 1969 in der Galerie Alex Vömel, Düsseldorf, erworben (Kopie des Zahlungsbelegs beigegeben), seitdem in Familienbesitz. - Alexander Calder zählt zu den bekanntesten Vertretern der kinetischen Kunst. Als Erfinder des Mobiles wurde er zu einem weltweit angesehenen Bildhauer. Obwohl Calder aus einer bekannten Bildhauerfamilie stammte, entschied er sich anfangs für ein Ingenieurstudium am Stevens Institute of Technology in Hoboken, New Jersey, bevor er von 1923 bis 1926 Zeichen- und Malkurse an der Art Students League in New York besuchte. 1926 zog Calder nach Paris, um dort an der Académie de la Grande Chaumière weiter zu studieren. In dieser Zeit lernte er sowohl Piet Mondrian als auch Joan Miró kennen. Inspiriert von einem Besuch in Mondrians Atelier schuf Calder ab 1930 erste statische Skulpturen aus Metall, die der deutsch-französische Bildhauer Hans Arp als "Stabiles" bezeichnete. Ab 1931 entwickelte Calder dieses Konzept weiter und schuf erste bewegliche Konstruktionen aus Metallplatten, die durch Gelenke und Drähte verbunden waren. Für diese als "Mobile" bekannten Skulpturen wurde Calder mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wie z.B. den Großen Preis der Biennale von Venedig für Plastik oder den Carnegie-Preis in Pittsburgh. Im Jahr 1933 ging Calder zurück in die USA, dort begann er Mobiles für den Außenraum und erste abstrakte Großskulpturen anzufertigen. - In den 1950er Jahren unternahm Calder viele Reisen in den Mittleren Osten, nach Indien und Südamerika. Während eines einjährigen Aufenthalts in Aix-en-Provence schuf er mehrere Gouachen. Obwohl Calder vorwiegend als Bildhauer bekannt ist, gehörten Arbeiten auf Papier von Anfang an zu seinem Werk und waren oft auch Teil seiner Ausstellungen. Alex Vömel widmete 1963 in seiner Galerie in Düsseldorf den Gouachen Calders eine ganze Ausstellung. - Wie im plastischen Werk ist auch in Calders Gouachen seine Vorliebe für die Grundfarben Blau, Gelb und Rot offensichtlich. Insbesondere seine Begeisterung für die Farbe Rot wird in der vorliegenden Arbeit von 1965 deutlich: " Wer Calder kennt, weiß, daß seine Liebe zu Rot soweit geht, daß er fast immer eine rotes Hemd oder eine rote Jacke trägt und in den Räumen, die er bewohnt - in Roxbury (Connecticut) oder in Saché im Dep. Indre et Loire - leuchtet einem stets eine rote Tischdecke oder ein rotes Kissen oder ein roter Teppich oder rote Vorhänge entgegen und oft alles miteinander." (Gouachen von Calder. Düsseldorf, Galerie Axel Vömel, 1963, ohne Seitenangaben) - Eindrucksvoll kommt auch das räumliche Denken Calders in seinen Arbeiten auf Papier zum Vorschein. So berühren sich die farbigen Flächen und Formen, seien es Schlangenlinien oder Spiralen, nicht. Die Freiheit des Mediums erlaubt es Calder sich ganz anders auszuleben, als es bei seinen Skulpturen der Fall ist. So schweben die einzelnen Teile des Bildes - fast erscheint es zufällig - im Raum und doch strahlt das Werk keine Unruhe oder gar Chaos aus. Calder ist in all seinem Schaffen um Ausgeglichenheit und Balance bemüht, gleichzeitig sind die Werke von einer tief empfundenen Lebensfreude durchdrungen, die den Betrachter in seinen Bann zieht und einlädt in die reiche Fantasiewelt des Künstlers einzutauchen. - Im früheren Passepartout minimal gebräunt.
(Lawnton bei Philadelphia 1898 - 1976 New York)
Striped crescent moon. Gouache auf Büttenkarton. 1965. 54 x 75 cm, im Passepartout freigestellt. Unter Glas gerahmt.
Signiert u. datiert. Verso betitelt u. mit der Nummer "415" versehen.
Provenienz: Vom Vorbesitzer 1969 in der Galerie Alex Vömel, Düsseldorf, erworben (Kopie des Zahlungsbelegs beigegeben), seitdem in Familienbesitz. - Alexander Calder zählt zu den bekanntesten Vertretern der kinetischen Kunst. Als Erfinder des Mobiles wurde er zu einem weltweit angesehenen Bildhauer. Obwohl Calder aus einer bekannten Bildhauerfamilie stammte, entschied er sich anfangs für ein Ingenieurstudium am Stevens Institute of Technology in Hoboken, New Jersey, bevor er von 1923 bis 1926 Zeichen- und Malkurse an der Art Students League in New York besuchte. 1926 zog Calder nach Paris, um dort an der Académie de la Grande Chaumière weiter zu studieren. In dieser Zeit lernte er sowohl Piet Mondrian als auch Joan Miró kennen. Inspiriert von einem Besuch in Mondrians Atelier schuf Calder ab 1930 erste statische Skulpturen aus Metall, die der deutsch-französische Bildhauer Hans Arp als "Stabiles" bezeichnete. Ab 1931 entwickelte Calder dieses Konzept weiter und schuf erste bewegliche Konstruktionen aus Metallplatten, die durch Gelenke und Drähte verbunden waren. Für diese als "Mobile" bekannten Skulpturen wurde Calder mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wie z.B. den Großen Preis der Biennale von Venedig für Plastik oder den Carnegie-Preis in Pittsburgh. Im Jahr 1933 ging Calder zurück in die USA, dort begann er Mobiles für den Außenraum und erste abstrakte Großskulpturen anzufertigen. - In den 1950er Jahren unternahm Calder viele Reisen in den Mittleren Osten, nach Indien und Südamerika. Während eines einjährigen Aufenthalts in Aix-en-Provence schuf er mehrere Gouachen. Obwohl Calder vorwiegend als Bildhauer bekannt ist, gehörten Arbeiten auf Papier von Anfang an zu seinem Werk und waren oft auch Teil seiner Ausstellungen. Alex Vömel widmete 1963 in seiner Galerie in Düsseldorf den Gouachen Calders eine ganze Ausstellung. - Wie im plastischen Werk ist auch in Calders Gouachen seine Vorliebe für die Grundfarben Blau, Gelb und Rot offensichtlich. Insbesondere seine Begeisterung für die Farbe Rot wird in der vorliegenden Arbeit von 1965 deutlich: " Wer Calder kennt, weiß, daß seine Liebe zu Rot soweit geht, daß er fast immer eine rotes Hemd oder eine rote Jacke trägt und in den Räumen, die er bewohnt - in Roxbury (Connecticut) oder in Saché im Dep. Indre et Loire - leuchtet einem stets eine rote Tischdecke oder ein rotes Kissen oder ein roter Teppich oder rote Vorhänge entgegen und oft alles miteinander." (Gouachen von Calder. Düsseldorf, Galerie Axel Vömel, 1963, ohne Seitenangaben) - Eindrucksvoll kommt auch das räumliche Denken Calders in seinen Arbeiten auf Papier zum Vorschein. So berühren sich die farbigen Flächen und Formen, seien es Schlangenlinien oder Spiralen, nicht. Die Freiheit des Mediums erlaubt es Calder sich ganz anders auszuleben, als es bei seinen Skulpturen der Fall ist. So schweben die einzelnen Teile des Bildes - fast erscheint es zufällig - im Raum und doch strahlt das Werk keine Unruhe oder gar Chaos aus. Calder ist in all seinem Schaffen um Ausgeglichenheit und Balance bemüht, gleichzeitig sind die Werke von einer tief empfundenen Lebensfreude durchdrungen, die den Betrachter in seinen Bann zieht und einlädt in die reiche Fantasiewelt des Künstlers einzutauchen. - Im früheren Passepartout minimal gebräunt.
Zuschlag: 30.000 €