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Strempel, Horst
(Beuthen 1904 - 1975 Berlin)
Strempel, Horst
(Beuthen 1904 - 1975 Berlin)
Die Sucher. Öl auf Holz. 1947/48. 179,5 x 119 cm. Gerahmt.
Monogrammiert u. datiert (48). Verso datiert (1947) u. mit der Werknummer "23" versehen.
Saure 252 - Provenienz: Vom Vorbesitzer direkt beim Künstler erworben. - Ausgestellt u.a. in: Horst Strempel. Arbeiten aus den Jahren 1926 bis 1959. Berlin, Kunstamt Tiergarten im Haus am Lützowplatz, 1959, Katalog-Nr. 38 sowie ausgestellt und abgebildet in: Horst Strempel. Ölbilder. Berlin, Kunstamt Tiergarten im Haus am Lützowplatz, 1977, Katalog-Nr. 34, ohne Seitenangaben. - Nach drei Jahren Kriegsdienst und dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte Horst Strempel nach Berlin zurück, wo er sich aktiv im Kulturbetrieb der Sowjetischen Besatzungszone engagierte und zum Professor an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ernannt wurde. In den Jahren 1945 bis 1949 erlebte seine Kunst eine bemerkenswerte Entwicklung, die sich sowohl in der thematischen Vielfalt als auch in der Formensprache widerspiegelt. - So beschäftigte sich Strempel intensiv mit den materiellen und psychischen Folgen von Faschismus, Krieg, Verfolgung und Haft, wie zum Beispiel in Werken "Nacht über Deutschland" (1945/46) oder "Die Söldner (Soldaten)". Zugleich schuf er auch hoffnungsvollere Werke, in denen eine optimistischere Perspektive spürbar wird. "Die Sucher" zeigt eine Gruppe von Menschen, die mit einer Laterne durch eine undefinierte Räumlichkeit schreiten. Ihre Gesichter spiegeln sowohl Ungewissheit als auch ernsthafte Entschlossenheit wider. Die gemeinsame Bewegungsrichtung symbolisiert dabei eine kollektive Suche, die aus der dunklen Vergangenheit in eine bessere Zukunft führen soll. - "Die Sucher" veranschaulicht zwei zentrale Anliegen Strempels: einerseits die Darstellung einer realen Nachkriegssituation, in der Menschen nach Überlebenden oder Verschütteten suchen, und andererseits auf einer metaphorischen Ebene das Bestreben, das NS-Regime und seine Gräueltaten hinter sich zu lassen. Strempels Hoffnung auf eine glücklichere Zukunft im Sozialismus erfüllte sich allerdings nicht. Nach heftigen Konflikten über seine künstlerische und politische Integrität verließ er 1953 die DDR und ging nach Westberlin, wo er nicht mehr an die künstlerischen Erfolge der vorrangegangenen Jahre anknüpfen konnte. "Die Sucher" sind kraftvolles Zeugnis von Strempels künstlerischer Hochphase und seinem Traum von einer zukunftsorientierten Gemeinschaft. - Vereinzelte winzige Farbverluste und materialbedingte Haarrisse sowie Retuschen.
(Beuthen 1904 - 1975 Berlin)
Die Sucher. Öl auf Holz. 1947/48. 179,5 x 119 cm. Gerahmt.
Monogrammiert u. datiert (48). Verso datiert (1947) u. mit der Werknummer "23" versehen.
Saure 252 - Provenienz: Vom Vorbesitzer direkt beim Künstler erworben. - Ausgestellt u.a. in: Horst Strempel. Arbeiten aus den Jahren 1926 bis 1959. Berlin, Kunstamt Tiergarten im Haus am Lützowplatz, 1959, Katalog-Nr. 38 sowie ausgestellt und abgebildet in: Horst Strempel. Ölbilder. Berlin, Kunstamt Tiergarten im Haus am Lützowplatz, 1977, Katalog-Nr. 34, ohne Seitenangaben. - Nach drei Jahren Kriegsdienst und dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte Horst Strempel nach Berlin zurück, wo er sich aktiv im Kulturbetrieb der Sowjetischen Besatzungszone engagierte und zum Professor an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ernannt wurde. In den Jahren 1945 bis 1949 erlebte seine Kunst eine bemerkenswerte Entwicklung, die sich sowohl in der thematischen Vielfalt als auch in der Formensprache widerspiegelt. - So beschäftigte sich Strempel intensiv mit den materiellen und psychischen Folgen von Faschismus, Krieg, Verfolgung und Haft, wie zum Beispiel in Werken "Nacht über Deutschland" (1945/46) oder "Die Söldner (Soldaten)". Zugleich schuf er auch hoffnungsvollere Werke, in denen eine optimistischere Perspektive spürbar wird. "Die Sucher" zeigt eine Gruppe von Menschen, die mit einer Laterne durch eine undefinierte Räumlichkeit schreiten. Ihre Gesichter spiegeln sowohl Ungewissheit als auch ernsthafte Entschlossenheit wider. Die gemeinsame Bewegungsrichtung symbolisiert dabei eine kollektive Suche, die aus der dunklen Vergangenheit in eine bessere Zukunft führen soll. - "Die Sucher" veranschaulicht zwei zentrale Anliegen Strempels: einerseits die Darstellung einer realen Nachkriegssituation, in der Menschen nach Überlebenden oder Verschütteten suchen, und andererseits auf einer metaphorischen Ebene das Bestreben, das NS-Regime und seine Gräueltaten hinter sich zu lassen. Strempels Hoffnung auf eine glücklichere Zukunft im Sozialismus erfüllte sich allerdings nicht. Nach heftigen Konflikten über seine künstlerische und politische Integrität verließ er 1953 die DDR und ging nach Westberlin, wo er nicht mehr an die künstlerischen Erfolge der vorrangegangenen Jahre anknüpfen konnte. "Die Sucher" sind kraftvolles Zeugnis von Strempels künstlerischer Hochphase und seinem Traum von einer zukunftsorientierten Gemeinschaft. - Vereinzelte winzige Farbverluste und materialbedingte Haarrisse sowie Retuschen.
Zuschlag: 26.000 €