190
Liebermann, Max
(1847 Berlin 1935)
Liebermann, Max
(1847 Berlin 1935)
Selbstbildnis im Anzug, Büste nach rechts. Öl auf Leinwand. 1923. 50,4 x 38,4 cm. Gerahmt.
Signiert.
Eberle 1923/8 - Provenienz: Vom Vorbesitzer 1979 im Auktionshaus Lempertz, Köln, erworben. - Max Liebermann, Präsident der Berliner Secession sowie der Akademie der Künste und einer der wichtigsten Vertreter des deutschen Impressionismus, schuf im Laufe seines Lebens fast 70 Selbstporträts. Das Besondere dieser Werkreihe liegt im Moment ihres Entstehens, denn bis auf zwei frühe Arbeiten widmete Liebermann sich dieser Thematik erst ab 1902, ein Zeitpunkt, zu dem der Künstler bereits 55 Jahre alt war. Zumeist malte er sich dabei im Anzug, in nüchterner Zurückhaltung, sorgfältig die Veränderungen seiner Physiognomie registrierend. Auch auf vorliegendem Gemälde zeigt sich der Künstler in dunklem Anzug mit kritisch prüfender Miene und hochgezogener Augenbraue. Entsprechend seinem sachlich-nüchternen Arbeitsethos porträtierte er sich vor einer kahlen Atelierwand. Das unprätentiöse Porträt zeugt nicht vom Drang nach Selbstdarstellung, sondern gleicht mehr einem Akt der Selbstvergewisserung. Dabei verleihen das mittlere Format und der gewählte Bildausschnitt dem Gemälde eine ganz persönliche Note. Mit ungebrochener Schärfe dokumentiert der Künstler sein Älterwerden, wobei im Vordergrund der Mensch und nicht der Würdenträger steht. Das von oben einfallende Licht der hohen Atelierfenster am Pariser Platz betont sein hageres Gesicht mit leicht melancholischen Zügen ehrlich und ungeschönt und belegt somit Liebermanns Auseinandersetzung mit der eigenen Vergänglichkeit.
(1847 Berlin 1935)
Selbstbildnis im Anzug, Büste nach rechts. Öl auf Leinwand. 1923. 50,4 x 38,4 cm. Gerahmt.
Signiert.
Eberle 1923/8 - Provenienz: Vom Vorbesitzer 1979 im Auktionshaus Lempertz, Köln, erworben. - Max Liebermann, Präsident der Berliner Secession sowie der Akademie der Künste und einer der wichtigsten Vertreter des deutschen Impressionismus, schuf im Laufe seines Lebens fast 70 Selbstporträts. Das Besondere dieser Werkreihe liegt im Moment ihres Entstehens, denn bis auf zwei frühe Arbeiten widmete Liebermann sich dieser Thematik erst ab 1902, ein Zeitpunkt, zu dem der Künstler bereits 55 Jahre alt war. Zumeist malte er sich dabei im Anzug, in nüchterner Zurückhaltung, sorgfältig die Veränderungen seiner Physiognomie registrierend. Auch auf vorliegendem Gemälde zeigt sich der Künstler in dunklem Anzug mit kritisch prüfender Miene und hochgezogener Augenbraue. Entsprechend seinem sachlich-nüchternen Arbeitsethos porträtierte er sich vor einer kahlen Atelierwand. Das unprätentiöse Porträt zeugt nicht vom Drang nach Selbstdarstellung, sondern gleicht mehr einem Akt der Selbstvergewisserung. Dabei verleihen das mittlere Format und der gewählte Bildausschnitt dem Gemälde eine ganz persönliche Note. Mit ungebrochener Schärfe dokumentiert der Künstler sein Älterwerden, wobei im Vordergrund der Mensch und nicht der Würdenträger steht. Das von oben einfallende Licht der hohen Atelierfenster am Pariser Platz betont sein hageres Gesicht mit leicht melancholischen Zügen ehrlich und ungeschönt und belegt somit Liebermanns Auseinandersetzung mit der eigenen Vergänglichkeit.
Zuschlag: 42.000 €