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Hagemeister, Karl
(1848 Werder 1933)
Hagemeister, Karl
(1848 Werder 1933)
Wildpark (Wald im Herbststurm). Öl auf Leinwand. 116 x 77 cm. Gerahmt.
Signiert. Verso von fremder Hand bezeichnet "K. Hagemeister / Im Wildpark". Der Keilrahmen verso mit einem Etikett der Kunsthandlung H. Sagert & Co., Berlin, versehen.
Warmt G 539 - "Wenn ich in die Natur hinausgehe, und es sei auch an eine Stelle, die ich ganz genau kenne, so bin ich gar nicht imstande, mich sofort hinzusetzen und zu malen. Ich muß vielmehr immer erst längere Zeit still die Umgebung auf mich wirken lassen und mich ganz mit der Stimmung durchsättigen, die aus der gegenwärtigen atmosphärischen Verfassung sich um mich ausbreitet. Wenn ich dann den Grundton eingesogen habe, so bringe ich ihn als beherrschenden Farbakkord auf die Leinwand. Und diese Grundierung bleibt die Dominante, auf der das ganze Bild aufgebaut wird." (Karl Hagemeister, zitiert nach: Hendrikje Warmt, Der Landschaftsmaler Karl Hagemeister, Diss., Freie Universität Berlin, 2012, S. 25) - Zu jeder Jahreszeit war Hagemeister in den Wäldern, Wiesen, Sümpfen und an den Seeufern seiner märkischen Heimat zu finden, um den Wechsel des Lichts auf seinen Leinwänden festzuhalten. Aus diesen spricht ein tiefes Verständnis für die atmosphärischen Stimmungen der Natur. Meisterhaft sind hier bei Hagemeisters "Wildpark" Bäume und Waldboden mit breiten, schnellen Pinselstrichen ganz aus der Farbe heraus modelliert, wobei die Formen sich aufzulösen scheinen und das klar umrissene Motiv einem kontemplativen Gesamteindruck weicht. Auch der eng gewählte Bildausschnitt trägt zur Momenthaftigkeit des Augenblicks bei. Dabei sind alle Elemente so positioniert, dass ein bewegtes Naturstück entsteht. Vollumfänglich und bravourös gelingt es dem Künstler, die Atmosphäre eines Herbsttages einzufangen, in dem er das kühle grau-grün gehaltene Kolorit mit hellgelben Lichtreflexen sowie dem warmen Rotbraun der letzten fallenden Blätter in rhythmisch-dynamischer Weise durchbricht. So steigerte Hagemeister seine Komposition zugleich ins "Akustische" und verlieh auch dem Windspiel und Rauschen der Blätter eine spürbare Wahrnehmung. - Stellenweise Craquelé sowie vereinzelte kleine Farbverluste. Der Keilrahmen recto minimal durchschlagend. Die Leinwand verso mit einer fachmännisch restaurierten Läsur.
(1848 Werder 1933)
Wildpark (Wald im Herbststurm). Öl auf Leinwand. 116 x 77 cm. Gerahmt.
Signiert. Verso von fremder Hand bezeichnet "K. Hagemeister / Im Wildpark". Der Keilrahmen verso mit einem Etikett der Kunsthandlung H. Sagert & Co., Berlin, versehen.
Warmt G 539 - "Wenn ich in die Natur hinausgehe, und es sei auch an eine Stelle, die ich ganz genau kenne, so bin ich gar nicht imstande, mich sofort hinzusetzen und zu malen. Ich muß vielmehr immer erst längere Zeit still die Umgebung auf mich wirken lassen und mich ganz mit der Stimmung durchsättigen, die aus der gegenwärtigen atmosphärischen Verfassung sich um mich ausbreitet. Wenn ich dann den Grundton eingesogen habe, so bringe ich ihn als beherrschenden Farbakkord auf die Leinwand. Und diese Grundierung bleibt die Dominante, auf der das ganze Bild aufgebaut wird." (Karl Hagemeister, zitiert nach: Hendrikje Warmt, Der Landschaftsmaler Karl Hagemeister, Diss., Freie Universität Berlin, 2012, S. 25) - Zu jeder Jahreszeit war Hagemeister in den Wäldern, Wiesen, Sümpfen und an den Seeufern seiner märkischen Heimat zu finden, um den Wechsel des Lichts auf seinen Leinwänden festzuhalten. Aus diesen spricht ein tiefes Verständnis für die atmosphärischen Stimmungen der Natur. Meisterhaft sind hier bei Hagemeisters "Wildpark" Bäume und Waldboden mit breiten, schnellen Pinselstrichen ganz aus der Farbe heraus modelliert, wobei die Formen sich aufzulösen scheinen und das klar umrissene Motiv einem kontemplativen Gesamteindruck weicht. Auch der eng gewählte Bildausschnitt trägt zur Momenthaftigkeit des Augenblicks bei. Dabei sind alle Elemente so positioniert, dass ein bewegtes Naturstück entsteht. Vollumfänglich und bravourös gelingt es dem Künstler, die Atmosphäre eines Herbsttages einzufangen, in dem er das kühle grau-grün gehaltene Kolorit mit hellgelben Lichtreflexen sowie dem warmen Rotbraun der letzten fallenden Blätter in rhythmisch-dynamischer Weise durchbricht. So steigerte Hagemeister seine Komposition zugleich ins "Akustische" und verlieh auch dem Windspiel und Rauschen der Blätter eine spürbare Wahrnehmung. - Stellenweise Craquelé sowie vereinzelte kleine Farbverluste. Der Keilrahmen recto minimal durchschlagend. Die Leinwand verso mit einer fachmännisch restaurierten Läsur.
Zuschlag: 23.000 €