Los 99 unserer kommenden Frühjahrsauktion am 24. April 2021
Im Passat (Schoner vor dem Wind). Öl auf Leinwand. 1930. 47,2 x 67,3 cm. Gerahmt.
Signiert. Verso signiert (Th. Lux) u. betitelt.
Luckhardt 13
Ausgestellt in: Theodore Lux Feininger. Erfurt, Kunstverein, 1931/32 sowie ausgestellt und abgebildet in: Welten-Segler. T. Lux Feininger zum 100. Geburtstag. Kunsthalle zu Kiel u.a., 2010, S. 55.
T. Lux Feininger studierte am Bauhaus in Dessau bei Josef Albers, Wassily Kandinsky, Paul Klee, Laszlo Moholy-Nagy und Oskar Schlemmer. Um 1926 begann er sich intensiv mit der Fotografie auseinanderzusetzen; zahlreiche künstlerische Aufnahmen von Bauhäuslern und Zeitgenossen entstanden, ab 1927 wurde Feininger bereits von der Berliner Fotoagentur DEPHOT vertreten und das Museum of Modern Art, New York, erwarb seine Werke. Obgleich einer breiten Öffentlichkeit eher als Fotograf bekannt, begann sein malerisches Oeuvre bereits während des Studiums um 1929.
Wie schon sein Vater hatte auch T. Lux eine ausgeprägte Vorliebe für Schiffe, die er eigenständig und stilisiert, gerne in dramatischer Beleuchtung, unter vollen Segeln und in stürmischer See darstellte: Trotz der Bewegung von Wellen und Wolken strahlen die Bilder meist Ruhe und Festigkeit aus. Nachweislich kannte der Künstler einzelne Schiffe und Orte, aber die Situationen und Kompositionen entsprangen seiner Fantasie, wobei Feininger gerne Historisches mit Realem kombinierte.
Unser Gemälde “Im Passat” zählt zu den frühesten malerischen Werken des Künstlers am Bauhaus. Es zeigt einen Schoner unter vollen Segeln vor dem Wind in hoher Dünung. Noch sind alle Segel gesetzt und “Lux” reitet mit voller Geschwindigkeit über die Wellen. Aber die weiße Gischt prophezeit bereits den aufkommenden Sturm und die flatternden und knatternden Vorsegel könnten Vorboten einer notwendigen Reffung sein.
1932 absolvierte Feininger am Bauhaus seinen Studienabschluss und erhielt im Kunstverein Erfurt eine erste Einzelausstellung für sein malerisches Werk. Anschließend lebte er lange Jahre in Paris sowie kurz in Berlin, wo ihm die Galerie Karl Nierendorf eine Einzelausstellung widmete. Doch die zunehmenden politischen Veränderungen ließen Feininger 1936 Deutschland verlassen und endgültig nach New York emigrieren.
Schätzpreis: 15.000 €
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